Angewandte Makroökonomik - Einleitung
Einleitung
Die Lehrveranstaltung „Angewandte Makroökonomik“ hat zum Ziel, zentrale makroökonomische Konzepte so darzustellen, dass sie bei strategischen Entscheidungsfindungen auf Unternehmensebene nützlich sind. Insbesondere sollen makroökonomische Entwicklungen, die das Umfeld von Unternehmen beeinflussen, verständlich und auf diese Weise in Entscheidungen auf Unternehmensebene integrierbar werden. Die Lehrveranstaltung verbindet Theorie und Empirie: Die Studierenden sollen erstens in die Lage versetzt werden, die grundlegenden theoretischen Konzepte zu verstehen, welche wirtschaftspolitischen Entscheidungen und langfristigen Entwicklungen zugrunde liegen. Zweitens werden die damit verbundenen empirischen Konzepte diskutiert und zahlreiche Beispiele mit Österreich-Bezug gegeben, sodass die Studierenden mit im Alltag gebrauchten Begriffen wie Bruttoinlandsprodukt, Arbeitslosenquote oder Lohnquote vertraut sind. Aufgrund der gesellschaftspolitischen Relevanz der Inhalte ermöglicht das Studium des Skriptums auch den Erwerb einer Kritikfähigkeit laufender Entwicklungen und öffentlicher Diskussionen.
Die Lehrveranstaltung ist so konzipiert, die im Bachelor-Abschnitt thematisierte Makroökonomie erstens zu erweitern, und zweitens einzelne Fragestellungen zu vertiefen. Die Studierenden sollen nach Abschluss in der Lage sein, gesamtwirtschaftliche Fragen des langfristigen Wachstums sowie Fragen der Beschäftigung und der Verteilung selbständig beurteilen zu können. Die Lehrveranstaltung gliedert sich entsprechend in zwei Lektionen: Wachstumstheorie sowie Arbeit, Löhne und Gewinne.
Die erste Lektion widmet sich der Wachstumstheorie und somit der Frage, wodurch langfristiges Wachstum einer Volkswirtschaft determiniert wird. In Kapitel 1.1 erfolgt eine Abgrenzung zur kurzfristigen Wachstumstheorie (Konjunkturtheorie), wie sie im Bachelor-Studium behandelt wurde, sowie eine einführende Diskussion der relevanten Größen. Kapitel 1.2 leitet das grundlegende neoklassische Wachstumsmodell (Solow-Modell) her und beschreibt die Erweiterungen um technologischen Fortschritt und Humankapital. Im folgenden Kapitel 1.3 wird die Theorie im Zusammenhang mit der Beobachtung global unterschiedlicher Wohlstandsniveaus diskutiert. Kapitel 1.4 widmet sich empirischen Messkonzepten sowie weltweiten und europäischen Ausprägungen der Disparitäten.
In der zweiten Lektion wird der Fokus auf Arbeitsmarkttheorie und damit verbundenen Fragestellungen gerichtet. Kapitel 2.1 bietet eine Einführung in keynesianische Ansätze der Arbeitsmarkttheorie, daran anschließend werden in Kapitel 2.2 Theorie und Praxis der Lohnbildung erläutert. Nach der theoretischen Behandlung stehen in Kapitel 2.3 empirische Konzepte der Arbeitsmarktentwicklung und Einkommensverteilung, und schließlich in Kapitel 2.4 ihre empirische Entsprechung für Österreich im Mittelpunkt.