Was braucht Führen auf Distanz?
Virtuell zu führen ist - wie Führung allgemein - ein Stück Handwerk, das man lernen kann. Was gute Führung ausmacht, nämlich zugänglich zu sein, klar zu kommunizieren oder konkrete Ziele zu setzen. Das ist auch beim virtuellen Leadership von Bedeutung.
Gerade bei räumlicher Distanz muss der Kontakt der Führungskraft zu den Mitarbeitenden eng sein. Als Führungskraft muss ich wissen, was meine Mitarbeiter*innen gut können und was sie brauchen, um gut arbeiten können. Wenn alle an einem Ort sind, erfolgt Führung häufig „nebenbei“. Viele Führungskräfte sind in operative Themen eingebunden und bekommen auf diese Weise viel mehr davon mit, was läuft und was nicht. Doch Sichtbarkeit und auch mögliche schnelle Rückmeldungen zwischen Tür und Angel allein sind noch kein Indiz für Nähe.
Der Rolle als Führungskraft in virtuellen Teams gerecht werden heißt, sich Zeit zu nehmen für Führung. Kommunikation ist in der online-Zusammenarbeit noch wichtiger als bisher. Und das bedeutet zum Beispiel, sich nicht nur mit dem Team als Ganzes abzustimmen, sondern auch in regelmäßigen Einzelgesprächen per Telefon oder Video darüber zu sprechen,
- wie es dem Einzelnen geht,
- was die Mitarbeiter*innen beschäftigt,
- woran sie gerade arbeiten bzw. sie bei laufenden Aufgaben zu betreuen.
Was sich im Gegensatz zum "Führen im Büro" verändert, ist die Art der Kommunikationsweise. In der virtuellen Arbeitswelt finden sich theoretisch weniger Möglichkeiten, körpersprachliche Signale zu lesen. Die Kommunikation findet zu großen Teilen schriftlich statt. Doch mit den passenden Tools, Tipps und Best-Practice-Beispielen kann digitale Kommunikation mindestens genauso gut funktionieren und die Lücke erfolgreich geschlossen werden.
Tipps:
- Eine Erhebung und regelmäßiges Feedback, was das Team wirklich braucht, um gut voranzukommen.
- Regelmäßige Reflexionen („Retrospektiven“), wie die virtuelle Zusammenarbeit läuft und wie sie weiter verbessert werden kann.
- Individuelle Gespräche einplanen, zB in Form eines wöchentlichen „Check-Ins“ für jeden Einzelnen.