Wie kann Vertrauen virtuell gefördert werden?
Ohne Vertrauen geht sowohl das "Führen auf Distanz" als auch das "Zusammenarbeiten auf Distanz" nicht. Das Vertrauen macht sich in den allermeisten Fällen bezahlt - insbesondere mit Blick auf den mittel- und langfristigen Zeithorizont. Angestellte im Home Office sind einigen Studien zufolge sogar produktiver, arbeiten oftmals konzentrierter an ihren Aufgaben und sind deshlab in Summe durchaus effizienter.
Doch was ist Vertrauen überhaupt? Vertrauen ist die Bereitschaft eines Teammitglieds, von der Richtigkeit und Wahrheit einzelner Handlungen oder Aussagen einer*eines anderen Teammitglieds auszugehen. Teamleiter*innen und Online-Moderator*innen stehen drei grundlegende Methoden zur Verfügung, um Vertrauen im virtuellen Team bzw. beim virtuellen Lernen aufzubauen:
Vertrauen entsteht durch gelebte Verlässlichkeit. Zum Beispiel durch gemeinsame Aufgaben lernen sich die Teammitglieder besser kennen, sie erlangen Verständnis für die jeweiligen Arbeitsweisen, sie können sich besser einschätzen und sie erfahren, dass sie sich aufeinander verlassen können.
Vertrauen entsteht durch Interesse: Die meisten Menschen vertrauen jemandem lieber, der ein echtes Interesse für sie als Mensch zeigt. Das ist auch als entfernt sitzende*r Moderator*in, Kolleg*in oder Chef*in einfach. Wenn sich beispielsweise jemand nicht wohlfühlt oder ein Notfall hat, sollten Sie die*der Erste sein, der sagt, "Nehmen Sie sich die die Zeit, die Sie brauchen, tun Sie was Sie müssen. Wir kümmern uns hier um alles andere bis Sie zurück sind." Wenn Menschen das Gefühl haben, Sie hören Ihnen zu, und helfen Ihnen, Ihren Job oder Ihr Lernen besser zu erledigen, werden Sie Ihnen vertrauen.
Vertrauen entsteht durch Ehrlichkeit und Transparenz: Ein Vertrauensverhältnis kann nur aufgebaut werden, wenn man ehrlich miteinander umgeht. Besonders in schwierigen Phasen ist es besonders wichtig offen und ehrlich zu kommunizieren, damit niemand das Gefühl bekommt, dass etwas vorenthalten wird. Wenn man das Gefühl hat, dass die*der Vorgesetzte/Moderator*in etwas weiß, aber es nicht sagt, dann kommt es sehr schnell zu Mistrauen. Dieses Mistrauen kann sich dann schnell negativ auswirken. Wenn man mehr Informationen hat, diese aber noch nicht teilen kann, sollte das offen angesprochen werden.
Vertrauen entsteht durch Wertschätzung: Sagen Sie danke. Wenn Sie Wertschätzung zeigen, fördert das das Vertrauen.
Vertrauen entsteht durch gegenseitige Unterstützung. Das kann durch Einbeziehung in eigene Problemstellungen geschehen. Indem Probleme gemeinsam diskutiert und konkrete Handlungsvorschläge erörtert werden, steigt beim Team die Bereitschaft, ebenfalls nach Hilfe und Unterstützung zu fragen.
Vertrauen entsteht durch Nähe. Regelmäßige Präsenztreffen können hier unterstützen. Möglicherweise im Rotationsprinzip, so dass die Teammitglieder auch die Arbeitsumgebung der anderen besser kennenlernen können. Ein bis zwei Meetings pro Jahr sind hilfreich – in der Anfangsphase eines virtuellen Teams tendenziell mehr. Wenn das Lernen/Lehren ausschließlich virtuell stattfindet, ist es interessant und wichtig, dass Sie sich auch zeigen - sei es via Foto oder Video, um einerseits Vertrauen aufzubauen, das im gemeinsamen Arbeiten sehr wichtig ist, und andererseits zu wissen, mit wem man gerade zusammenarbeitet.